Hinfallen, aufstehen, 
Krone richten, weitergehen

Crossmediales Projekt am IJ mit Geschichten übers Scheitern und Neuanfangen unterstützt vom EX e.V.

So individuell, wie wir Menschen sind, so unterschiedlich ist auch unsere Vorstellung von Glück und Erfolg: Für die einen ist es Geld, für die anderen ist es Freiheit oder das Gefühl, für andere da zu sein. Menschen mit unterschiedlichen Lebenswegen haben Studierende des Instituts im Rahmen eines crossmedialen Rechercheprojekts im Sommersemester 2018 getroffen und ihre Geschichten aufgeschrieben. Eines haben diese Menschen alle gemeinsam: Sie sind an einem bestimmten Punkt in ihrem Leben gescheitert oder sind krank geworden, weil sie sich überfordert haben. Alle sind wieder aufgestanden und haben einen neuen Weg gefunden, in ihrem Leben weiterzugehen. 

Da sind die Jungunternehmer, die auf der Fuck-up-Night berichten, wie sie ihr Start-up in den Sand gesetzt haben und heute mit neuen Projekten durchstarten. Da ist Günther, der die Obdachlosen-Zeitschrift BODO in Dortmund verkauft, früher selbst auf der Straße lebte und inzwischen anderen Wohnungslosen neue Perspektiven aufzeigt. Und da ist der Arzt aus Syrien, der vor dem Krieg in seinem Heimatland flüchten musste und in Deutschland sein medizinisches Wissen erst anbringen kann, nachdem er ein mehrstufiges System zur Anerkennung seiner Qualifikation durchlaufen hat. Wie sich betteln anfühlt, hat eine IJ-Studentin im Selbstversuch getestet und dabei der Lebensgeschichte des obdachlosen Markus zugehört. 

Projektsteckbrief

Bildungswege – übers Scheitern und Neuanfangen

Bildungswege

Art: Eigenprojekt Ex e.V. Laufzeit: 2018/2019 Förderbetrag: 3800 EUR Zielgruppe: Studenten Ergebnis: Printmagazin, Webmagazin
Projekt-Detailseite

Für die Studierenden war die Themenfindung eine Herausforderung. Dabei gab es nur zwei Einschränkungen: Es musste bei der Geschichte ein Dortmunder Bezug vorhanden sein, und die Texte sollten ein junges, studentisches Publikum ansprechen. Schließlich war das Ziel, in den Medien des Instituts am Ende zu veröffentlichen

Wo finden sich geeignete Protagonisten? Welche Expertin kann etwas aus wissenschaftlicher Perspektive sagen? Wo gibt es Anlaufstellen bei Problemen im Studium und im Beruf? Alle Fragen wurden Stück für Stück im Seminar erarbeitet und diskutiert. Dr. Vanessa Giese und Stefanie Opitz begleiteten die Studierenden von der ersten Überlegung bis hin zum fertigen Magazin. „Wir hatten mehrere Rollen. Wir waren natürlich Dozentinnen, die Wissen vermittelt haben“, so Dr. Vanessa Giese. „Wir haben die Leute aber auch als Trainerinnen begleitet, wir haben als Chefredakteurinnen auf ein stimmiges Produkt hingewirkt und haben immer wieder Impulse gegeben.“ Ziel sei es gewesen, Handwerk zu vermitteln, aber auch immer wieder das Tun zu reflektieren.

Viele schämen sich für ihr Scheitern und müssen mit viel Fingerspitzengefühl überzeugt werden, ihre Geschichte zu erzählen.

Nicht jedes Thema ist bildstark und eignet sich für ein Video, nicht jeder Betroffene möchte vor der Kamera reden oder sich fotografieren lassen. Viele schämen sich für ihr Scheitern und müssen mit viel Fingerspitzengefühl überzeugt werden, ihre Geschichte zu erzählen. Den IJ- Studierenden gelang es, ihre Interviewpartner mit Einfühlungsvermögen und professioneller Herangehensweise zu überzeugen. Für einige der Studierenden gab es noch eine Herausforderung: Sie übernahmen im Rahmen der Produktion die Rolle der Projektleiter für das jeweilige Medium und arbeiteten eng mit den Dozentinnen zusammen, die die Chefredaktion bildeten.

 

Mehr Infos

Wer die Sonderausgabe des Studierendenmagazins KURT lesen möchte, schreibt eine Mail an Stefanie Opitz (stefanie.opitz@tu-dortmund. de) und bekommt ein Exemplar zugeschickt. Dieser Text von Stefanie Opitz und Vanessa Giese ist auch Bestandteil des Aufmacher 2019, ebenfalls eines der Projekte des EX e.V:

Am Ende sind zwei Magazine entstanden: Ein digitales Magazin mit Storytelling-Elementen, angedockt an die Online- Plattform des Instituts für Journalistik KURT. digital, und eine Printausgabe des Studierendenmagazins KURT. Ein befriedigendes Gefühl für die Seminarteilnehmer und die Dozentinnen, den Prozess von der ersten Idee bis zum fertigen journalistischen Produkt begleitet zu haben. Unterstützung gab es dabei von den Kommilitonen aus den Lehrredaktionen Print und Online, die bei allen Fragen zur Seite standen und am Ende der Veröffentlichung im Herbst 2018 ebenso entgegen fieberten wie die Beteiligten. Dieses außergewöhnliche crossmediale Projekt wurde vom Alumni-Verein des IJ, EX e.V., initiiert, der auch das Honorar für die Lehrbeauftrage Dr. Vanessa Giese übernahm. „Die Idee, als EX-Verein eine praxisbezogene Lehrveranstaltung zu sponsern, gab es schon etwas länger. Wie wir die Idee umsetzen können, das haben wir dann in einer lockeren Runde beim Bier entworfen“, erinnert sich Armin Hingst, Vorsitzender des EX e.V., „Es war schnell klar, dass Vanessa Giese mit ihrer Expertise genau die richtige dafür ist, neben der Themenrecherche auch die technischen Abläufe bei der Veröffentlichung eines digitalen Storyboards zu vermitteln.“ Ähnlich wie die Protagonisten in den Geschichten, die auf ihrem Lebensweg losgelaufen und gestolpert sind, haben auch die Studierenden im Laufe des Entstehungsprozesses Niederlagen und Hürden überwinden müssen, um am Ende mit der Veröffentlichung ihrer Texte einen großen Erfolg zu feiern. Nachzulesen sind die Geschichten hier: http://kurt.digital/bildungswege/