Yoko Onos „Refugee Boat” bleibt länger in Dortmund

Projekt der Performance Künstlerin zur Unterstützung des Erich-Brost-Instituts läuft bis 12. Januar am Dortmunder U

„Am liebsten würde ich mein Zimmer auch so anmalen.” Sagt eine vielleicht 16-jährige Schülerin, nachdem sie einer der vielen Pinsel mit blauer Farbe weggelegt hat. Sie ist mit ihrer Freundin zu Besuch beim „Refugee Boat“ im Container vor dem Dortmunder U.  Ein Raum, ein altes Boot, ein paar alte Ruder, ein altes Segel. Verstreut liegen sie da. Über und über mit Blau in allen Schattierungen beschriftet und bekritzelt. „Love is kind“ steht da. Oder „Bunt ist das Dasein. Und granatenstark.“ Und eine schier unerschöpfliche Fülle anderer Statements rund um Freiheit, Fluchtgründe, Migration, Demokratie, Teilhabe. So ungefähr wird sich das Performance-Kunst-Ikone Yoko Ono auch vorgestellt haben, als sie ihr „Add Color (Refugee Boat)“ konzipierte, das erstmals bereits 1960 im Macedonian Museum of Contemporary Art in Thessaloniki ausgestellt wurde. Die nun neu aufgelegte Ein-Raum-Installation ist als Unterstützung für die internationale Journalismus-Ausbildung am Erich-Brost-Institut gedacht, die zum Institut für Journalistik der TU Dortmund gehört. Das EBI war Veranstaltungsort der diesjährigen Teachers Conference des European Journalism Training Association am 17. und 18. Oktober.

Zur Konferenz eingerichtet, erfreute sich der Raum so großen Zuspruchs, dass die Organisatoren den Betrieb über das eigentliche Ende am 17. November hinaus verlängert haben. Nun wartet das Boot noch bis zum 12. Januar 2020 auf weitere kreative Besucher. Allerdings müssen die schon ziemlich suchen, wenn sie sich wie die Schülerin noch mit einem blauen Spruch beteiligen wollten – auf den Wänden, dem Boot, dem Segel und den Rudern ist nur noch wenig Platz. Aber Kreativität kennt ja keine Grenzen.

Add Color (Refugee Boat)

Wie sich das partizipative Kunstwerk Onos entwickelt, kann man auch auf der Website des Lower Manhatten Cultural Council nachsehen, bei dem es im Juni zu Gast war.
Eintritt frei